Es war eine sehr eindrückliche Erfahrung im letzten Sommer, als sich die Menschen nach Wochen des Corona-Rückzugs wieder nach draußen bewegten und den Kirchplatz zu einem Ort der Begegnung machten: Lachen, herumrennende Kinder, Trauben abgestellter Fahrräder, lange Schlangen an der Eisdiele, Sonnentanken auf den Holzbänken vor dem Rabenwirt und kreuzende Radfahrer*innen – ein wirklich schöner Anblick, alles so voller Leben. Aber eben auch: so voll, so beengt und so gefährlich für Kinder, die beim Fangenspielen oft haarscharf an der Straße und den Autos vorbeiliefen.

Ortsentwicklungsplan: Verkehrsberuhigung am Kirchplatz
Der Ortsentwicklungsplan hat ein klares Ziel formuliert: Der Kirchplatz soll ein verkehrsberuhigter Platz werden. Derzeit wird er von Parkplätzen und Autoverkehr an komplizierten Kreuzungssituationen dominiert. Seine Fläche dient fast zur Hälfte für stehende oder fahrende Automobilität. Dieser Raum fehlt dem Kirchplatz für Begegnung, Menschen, Einkaufen, Feste und Feiern und so vieles mehr.
Mobilität anders denken!
Es ist schon erstaunlich, wie sehr wir uns an die Dominanz der AutoMOBILITÄT gewöhnt und diese als Maßstab der Mobilität akzeptiert haben.
Wir haben nichts gegen Autos, aber wir wollen die unterschiedlichen Ansprüche an den öffentlichen Raum ins rechte Verhältnis setzen und dazu einladen, neue Perspektiven einzunehmen.
Genau aus diesem Grund haben wir für den Kirchplatz einen Antrag in den Gemeinderat eingebracht, der – wenn umgesetzt – behutsam Flächen und Nutzungen des Kirchplatzes gerechter verteilen und den Menschen den Kirchplatz für Abschnitte des Tages in voller Fläche zur Verfügung stellen würde. Dazu gehört eine attraktive Pflasterung, die dem Platz einen einheitlichen Charakter zurückgeben soll.
Zeitgesteuerte Poller sperren die Straße zum Beispiel zwischen 14:00 und 19:00 Uhr, leiten den Verkehr um und die vom Franzosenfest bekannte Fläche steht den Bürger*innen zur Verfügung. Begegnung und Spielen ohne Gefährdung der Kinder werden wieder möglich. Ladestationen für E-Bikes laden zum Verweilen ein, die Fläche für den wöchentlichen Markt wird vergrößert, Händler*innen bringen die Einkäufe als Serviceleistungen für betagte oder mobilitätseingeschränkte Bürger*innen zum in der Nähe oder im Parkhaus parkenden Auto.
Weitere Möglichkeiten zur Verkehrsberuhigung wären:
- Reduzierung der Fahrbahnbreite Richtung Villa Antica auf eine Spur und Einbahnstraßenregelung, dadurch Verbreiterung der Fußgängerfläche am Kirchplatz.
- Streichung von drei Parkplätzen gegenüber der Bäckerei Pfister, Schaffung von Aufenthaltsfläche rund um die Sitzgelegenheit am Baum
Wir freuen uns, dass die Rathausverwaltung eine Mobilitätsmanagerin eingestellt hat, notwendige und intelligente Maßnahmen entwickeln, und dem Gemeinderat zur Abstimmung vorlegen wird.
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