Zur Debatte um Tempo 30 in Pullach

Im letzten Umwelt- und Mobilitätsausschuss wurde der Antrag auf Tempo 30 im gesamten Ortsgebiet eingebracht und ausführlich diskutiert, anschließend im Isaranzeiger. 

Wir GRÜNEN werden den Antrag auf Tempo 30 in ganz Pullach unterstützen. Wir sehen darin einen Beitrag, in dem die Interessen aller Bürger und Bürgerinnen im öffentlichen Raum Berücksichtigung finden. Die Straßen im Ort sind nicht dazu da, möglich schnell von Punkt A zu Punkt B zu kommen. Sie sind auch Lebensraum, jede und jeder soll sie sicher nutzen können. Die Idee ist ja längst nicht mehr revolutionär. In vielen Städten und Gemeinde gibt es flächendeckende Tempo 30-Regelungen. Sogar in der Großstadt Paris wird Tempo 30 auf fast allen Verkehrsflächen durchgesetzt.

Eine Bürgerbefragung zu diesem Thema halten wir für sinnvoll, gerade bei einem derartigen Thema, das alle Bürger unmittelbar betrifft. Wir verweisen auf unseren Vorschlag, dass die Gemeinde das digitale Bürgerbeteiligungs-Tool „Consul“ einführt, das sich auch bestens für Bürgerbefragungen online eignet.

Wie so häufig bei Diskussionen zu einem Tempolimit prallen gegensätzliche Meinungen und Positionen aufeinander und jeder ist sich sicher, dass nur er oder sie die Weisheit gepachtet hat. So z.B. auch bei der Frage, wie der Kraftstoffverbrauchs von der Fahrzeuggeschwindigkeit abhängt: eine Zusammenstellung des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestag von 2019 zu diesem Thema zeigt eindrucksvoll, dass die Zusammenhänge komplexer sind, als man auf Anhieb erwartet (https://www.bundestag.de/resource/blob/670978/11c58eeb3377baed5971fee5a17e2b72/WD-8-102-19-pdf-data.pdf). Die größten Einsparungen – bei Verbrauch und schädlichen Abgasen – sind laut verschiedener dort betrachteter Studien dann zu erwarten, wenn der Verkehr möglichst flüssig läuft und möglichst wenige Beschleunigungsvorgänge auftreten.  Dies ist noch ein weiterer Aspekt, den wir bei unseren Diskussionen zu Tempo 30 im Blick behalten sollten.  

Renate Grasse für die Fraktion der GRÜNEN im Gemeinderat

Fabian Müller-Klug, geboren in München, leidenschaftlicher Radfahrer und -bastler. Liest gerne, diskutiert lieber differenziert als verkürzt.

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